Antrieb für stotternden Jobmotor



"Vertical Vision" bezieht eine 3500 Quadratmeter große Halle am Airport Niederrhein. Kölner Unternehmen will expandieren und bis zu 50 Arbeitsplätze schaffen.

WEEZE. Nach den jüngsten Turbulenzen um den Airport Niederrhein gibt es wieder positive Meldungen vom Flughafen. Gestern wurde auf einer Pressekonferenz am Airport ein Unternehmen präsentiert, das den stotternden Jobmotor ein wenig ankurbeln könnte: Ab März wird sich "Vertical Vision" mit fünf bis zehn Arbeitsplätzen im Gepäck auf dem Gelände niederlassen. Diese Jobs werden von Köln nach Weeze verlagert. Die Domstadt bleibt als Standort des europaweit tätigen Unternehmens für Großformat-Digitaldruck vorerst erhalten.

Das Unternehmen hat in Weeze große Pläne: Bis 2009 können, so "Vertical Visions"-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Wolf, bis zu 50 Jobs entstehen. Für den Flughafen entschied sich der Betrieb, weil: "Weeze liegt relativ zentral und ist so ein idealer Standort für uns", so Wolf. Zudem sei auch die Infrastruktur des Airports günstig: Das Unternehmen siedelt sich in einer 3500 Quadratmeter großen Halle an, die Platz zum Produzieren der riesigen Plakate bietet.

"Vertical Visions" unterhält Standorte in den USA, Italien, den Niederlanden, Österreich und Großbritannien. Alleine in Deutschland setzt das Unternehmen jährlich zehn Millionen Euro um. Zu den Kunden gehören international tätige Unternehmen wie Wrangler, Nike, Adidas oder Coca-Cola. In Weeze will "Vertical Visions" anfangs 200 000 bis 300 000 Euro investieren.

"Ein tolles Zeichen und gut für die Region"


Am Flughafen freut man sich über so viel Engagement, insbesondere deshalb, weil die Zusage trotz der ungewissen Zukunft des Airports gekommen war: "Wir sind glücklich über den Vertragsabschluss. Das ist ein tolles Zeichen und gut für die Region", sagte Ludger van Bebber, Geschäftsführer am Airport Niederrhein.

Als Produktionsleiter für den Standort Weeze konnte "Vertical Visions" Ulrich Neikes aus Goch gewinnen. Für die zukünftige Entwicklung kann sich Wolf vorstellen, mit Zeitarbeitsfirmen zusammen zu arbeiten. Wolf erhofft sich dadurch bei Bedarf auf schnellem Wege qualifizierte und kostengünstige Mitarbeiter für den Betrieb gewinnen zu können. Wirtschaftlich reizvoll: Mitarbeiter deutscher Zeitarbeitsfirmen arbeiten laut van Bebber mittlerweile für zehn Prozent weniger Lohn als die der niederländischen Konkurrenz.


27.01.2006 SOPHIE BRENDIECK JAN JESSEN