Der Traum vom Fliegen

04.01.2007 / LOKALAUSGABE / NIEDERRHEIN

NEUJAHRSEMPFANG. Das Gastgewerbe im Kreis Kleve bittet ins Terminal. Auch, um über die Zukunft der Region zu diskutieren. Na, so ganz zufällig ist die Wahl auf diesen Veranstaltungsort nicht gefallen: Das Kreis Klever Gastgewerbe trifft sich zum traditionellen Neujahrsempfang am kommenden Montag im Terminal des Flughafens Weeze. Da wird es dann ungewöhnlich voll in den doch recht verwaisten Hallen: 400 Gastleute und Hoteliers sind geladen, dazu gesellen sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben. Darunter Finanzminister Helmut Linssen, CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla, die Parlamentarischen Staatssekretäre Barbara Hendricks und Manfred Palmen, Landrat Wolfgang Spreen."Wir freuen uns auf viele Gespräche, Anregungen und Diskussionen", so Thomas Kolaric, Geschäftsführer vom Dehoga Nordrhein (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband). Gespräche von Gastronom zu Gastronom, zu Politiker, von Wirtschaftsvertreter zu Touristiker und von Hotelier zu Staatssekretär. Das ist einer der Gründe, warum Hermann Große Holtforth (Dehoga-Präsident und gleichzeitig Vorsitzender der Kreisgruppe Kleve) vor 17 Jahren den Kreis Klever Neujahrsempfang auf den Weg gebracht hat: "Wir wollen Erfahrungen austauschen, Ziele und Ideen vermitteln, Rahmenbedingungen setzen und die Dinge aus gastronomischer Sicht beleuchten."

Das Schnitzel in Venlo und das in Kleve

Soll die Region Niederrhein sich nach vorne entwickeln, geht das nicht ohne den Airport Weeze - davon sind Gastgewerbe und Hotellerie im Kreis Kleve überzeugt. "Nicht nur das Überleben des Airports Weeze ist wichtig, auch die Belebung des Flugbetriebs", so Thomas Kolaric. "Wir brauchen einen gut aufgestellten Airport, um Wirtschaft und Tourismus am Niederrhein auszubauen."

Das zweite Thema, dass die Gastronomen ordentlich beschäftigt, sind die zum 1. Januar greifenden Umsatzsteuerunterschiede im Grenzland.

Wenn ein Wirt in Venlo seinem Gast ein Schnitzel verkauft", so Thomas Kolaric, "wird das mit dem reduzierten Steuersatz von sechs Prozent geschehen. Bietet ein Wirt in Kleve dem Gast das Schnitzel an, wird es mit 19 Prozent versteuert." Das sei ein nicht unerheblicher Wettbewerbsnachteil.Zudem habe eine aktuelle Studie des Institutes für Mittelstandsforschung der Uni Manheim herausgearbeitet, dass verringerte Umsatzsteuersätze bundesweit bis zu 70 000 neue Arbeitsplätze in der Gastronomie schaffen könnten. (wasch)