Ryanair baut Weeze weiter aus

FLUGHAFEN. Michael O´Leary: ab Herbst acht neue Flugziele. Für das nächste Jahr rechnen die Iren mit zwei Millionen Fluggästen.

WEEZE. "Great News" verkündete gestern Ryanair-Chef Michael O´Leary am Flughafen: Seine Billig-Airline zieht die eigentlich für nächstes Jahr geplante zweite Phase des Standortausbaus in Weeze vor und fliegt ab Herbst acht neue Ziele an. Neu im Programm: Mailand-Bergamo, Fuerteventura, Sevilla, Trapani (Sizilien), Marrakesch (Marokko), Malaga, Valencia und Växjö (Schweden). "Das ist das letzte Mal, dass Sie das Terminal so leer, ruhig und friedlich sehen", prophezeite der eigenwillige Ire bei der gestrigen Pressekonferenz am Flughafen. Für das nächste Jahr rechne er mit zwei Millionen Fluggästen.

Für die frühzeitige Ausweitung der Strecken habe man sich entschieden, weil die Vorbuchungen für die vier Ziele, die ab Juni neu im Flugplan stehen (Alghero, Alicante, Mallorca und Venedig) so gut liefen. "Für den ersten Monat rechnen wir mit einer Belegung von 90 Prozent", so O´Leary. Außerdem sei die Unterstützung durch die Verantwortlichen am Flughafen, den Landrat und die Behörden vor Ort außerordentlich gut gewesen. Wichtig ebenfalls: "Wir müssen bis kurz vor Mitternacht fliegen können. Sonst wäre es nicht möglich, eine Basis einzurichten."

Mit den neuen Strecken kommen ab Oktober auch neue Flugzeuge nach Weeze. Dann werden vier Boeing 737-800 auf dem Flughafen stationiert sein. Gesamtinvestion: 280 Millionen Euro. Allein die Stationierung dieser vier Flugzeuge werde bis zu 200 Jobs schaffen, versprach der Ryanair-Chef. Die Verantwortlichen am Flughafen gehen aber von insgesamt bis zu neuen 2000 Jobs in der Region aus. Tausend pro einer Million Passagiere sei die Faustformel, so Geschäftsführer Ludger van Bebber, der sich über die "phantastischen Nachrichten" und die "hoch attraktiven Ziele" freute. Lässt für die Zukunft hoffen, schließlich wäre O´Leary "enttäuscht, wenn wir 2012 nicht vier bis fünf Millionen Passagiere hätten".

Doch die Zukunft ist bekanntlich ungewiss, müssen die Richter am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig doch noch über die Betriebsgenehmigung des Flughafens entscheiden. Sollten die den Flughafen dicht machen, "werden wir einfach die Flugzeuge wegbringen", so O´Leary ziemlich leidenschaftslos. Er glaube aber nicht daran.

11.05.2007 JAN JESSEN