Düsseldorf. Die Landesregierung will an allen Flughafen-Standorten in NRW festhalten. Zuschüsse für die Airports soll es allerdings künftig nicht mehr geben.

"Wir werden an keiner Stelle den Ausbau eines Flughafens mit Steuergeldern unterstützen", erklärte NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) gestern vor dem Landtag. Solche Maßnahmen müssten die Betreiber künftig "schon selbst stemmen".

Wittke betonte jedoch, Schwarz-Gelb halte am dezentralen Luftverkehrs-Konzept in NRW fest. Dazu gehören neben den drei als internationale Airports eingestuften Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Münster/Osnabrück auch Dortmund, Paderborn/Lippstadt und Weeze. "Diese Struktur hat sich bewährt", so Wittke. Es vermeide lange Anfahrtsstrecken für die Passagiere und die damit verbundene Umweltbelastung durch Auto-Abgase.

Dies sehen weitgehend auch FDP und SPD so. Für FDP-Verkehrsexperte Christof Rasche etwa sind die Flughäfen ein "Motor zur Schaffung von Arbeitsplätzen". Auch kleinere Flughäfen hätten "eine enorme ökonomische Bedeutung".

Die Grünen fordern dagegen, die "Kleinstaaterei" im nordrhein-westfälischen Luftverkehr zu beenden. Sie sprechen von einer "Kannibalisierung" unter den einzelnen Flughäfen, die einen "volkswirtschaftlichen Unsinn" darstelle.

Mancher Flughafen, so die Grünen, werde nur durch massive Subventionen am Leben gehalten. So sei Dortmund in den letzten elf Jahren mit 200 Millionen Euro subventioniert worden, weitgehend aus der Kasse der Stadtwerke. Der Kreis Kleve pumpte bisher fast 50 Millionen Euro in den Airport Weeze. Die kleineren Flugplätze in Essen/Mülheim und Mönchengladbach, so die Grünen, steckten tief in den Miesen und müssten mit öffentlichen Geldern unterstützt werden. "Mit diesem desaströsen Subventionswettlauf muss Schluss sein", so Grünen-Verkehrsexperte Horst Becker.

An den sechs größten Flughäfen in NRW wurden im vergangenen Jahr 31,9 Millionen Passagiere abgefertigt. Dies sind 5,7 Prozent mehr als noch 2005.

23.05.2007   Von Walter Bau