Keine Starterlaubnis

VON HORST THOREN

Alle Welt hebt ab - nur Mönchengladbach bleibt am Boden. Der kleine Airport, Ableger von Düsseldorf, hat eine zu kurze Startbahn und deshalb nur noch eine Fluglinie. Er gerät zunehmend in Turbulenzen, weil die größte Stadt am linken Niederrhein kaum eine Lobby hat und sich vergeblich müht, ihre Ausbaupläne durchzusetzen. Selbst im Regionalrat unterlag MG einer bizarren Koalition aus Flug-Gegnern und Weeze-Fans.

Der Billigflieger-Airport im Kreis Kleve (Basis von Ryanair) bekommt den politischen Rückenwind, von dem Gladbach nur träumen kann. Jetzt heißt es gar, Düsseldorfs OB Joachim Erwin habe sich mit Kleve-Protektor Ronald Pofalla getroffen, um das Ende von MG zu besiegeln und eine neue Partnerschaft mit Weeze zu begründen.

MG ließe sich leicht retten: Eine Startbahnverlängerung um 650 Meter würde reichen, um Flüge bis 2,5 Stunden möglich zu machen. Weil das Fliegen - angesichts verstopfter Autobahnen und verspäteter Züge - immer wichtiger wird, hätte der Flughafen eine Gewinn-Perspektive. Eine „Scheidung“ von MG kostet Düsseldorf 14 Millionen Euro. So viel „Unterhalt“ ist für die Restlaufzeit des Partnervertrages eh noch aufzubringen. Wäre es da nicht klüger, in die Gladbacher Startbahn zu investieren?

- /HORST THOREN