„Bedeutung von Weeze erhöht“

kreiskleve Weil ein Fluglotse der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen bei Frankfurt mal ein bisschen früher Feierabend machte, mussten zwei Ryanair-Maschinen von Weeze nach Hahn umgeleitet werden - 300 Kilometer Busfahrt für Hunderte von Passagieren inbegriffen (wir berichteten exklusiv). Der FDP-Bundestagsabgeordnete Paul K. Friedhoff wurde von Flughafen-Geschäftsführer Ludger van Bebber eingeschaltet. Kleves RP-Redaktionsleiter Jürgen Loosen sprach gestern mit dem Liberalen-Politiker.

Wie beurteilen Sie die Fluglotsen-Affäre von Weeze?

PaulK.Friedhoff Da werde ich in jedem Fall nachhaken, denn der Antwort-Brief der Flugsicherung ist ja nicht eben zufrieden stellend. Immerhin ist die Bedeutung von Weeze bei der DFS durch die Proteste erhöht worden, weil die jetzt wissen, dass da einige Leute aufpassen. Aber die Personalpläne der DFS sind einfach unangemessen. Da muss eben jemand Überstunden schieben, und das muss organisatorisch sicher gestellt sein.

Was sagen Sie zur geplanten Privatisierung der Flugsicherung?

Friedhoff Die Privatisierung halte ich für zwingend. Es geht jetzt darum, wer die Gesellschafter sind. Da müssen wir im Gesetzgebungsverfahren höllisch aufpassen, dass zum Beispiel die Lufthansa nicht die Mehrheit erhält. In einem solch dynamischen Zweig wie der Luftfahrt darf es nicht zu Wettbewerbsverzerrungen durch die DFS kommen.

Und wie sehen Sie die aktuelle Lage am Airport Weeze?

Friedhoff Erst einmal hat der Flughafen eine breite Zustimmung in der Bevölkerung und auch in der Politik. Wir arbeiten auf allen Ebenen gut zusammen. Das Ziel ist für alle Beteiligten klar: Der Flughafen Niederrhein muss sich positiv weiter entwickeln.