Ein neuer Schnitt ins Tischtuch

VEREINE. Ein Mitglied der Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm verklagt die Vorsitzende.

KEVELAER. Die Querelen innerhalb der Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm sind um eine weitere Facette bereichert worden. Jetzt hat ein Mitglied beim Amtsgericht Geldern Klage eingereicht. Die Vorstandswahlen 2006 seien nicht korrekt abgelaufen, heißt es. Strittig ist dabei die Frage, wer seinerzeit die Einladungen für die Jahreshauptversammlung geschrieben hatte und welche der Mitglieder eingeladen worden seien. Die Vorsitzende Heike van Straelen wird beschuldigt, sie habe Klagen gegen den Verein provoziert, die weitere Kosten nach sich ziehen.

Van Straelen bestreitet sämtliche Vorwürfe. Die Einladungen habe der damalige Vorsitzende Ahmet Siegel verschickt. Dieselbe sei im übrigen ordnungsgemäß anhand der damals aktuellen Mitgliederlisten verlaufen. Sie selbst habe in der entsprechenden Weise gehandelt, um das Vereinsvermögen zu schützen. Dass die Gemeinschaft Anwälte bezahlen soll, die einzelne Mitglieder beauftragt haben, sehe sie nicht ein. Man habe mit der Kanzlei Baumann einen sehr guten Anwalt aus Würzburg an der Hand.

Ahmet Siegel, der bekanntlich mit jenen Mitgliedern sympathisiert, die sich gegen die van Straelens wenden, hat sich bereits für einen Notvorstand zur Verfügung gestellt. Dauerhaft möchte er ein solches Amt aber nicht mehr bekleiden. "Es sieht nach Neuwahlen aus", prognostiziert Siegel.

Das Tischtuch in der Aktionsgemeinschaft scheint nunmehr unflickbar zerschnitten, auch wenn Heike van Straelen betont, dass es sich lediglich um eine kleine Gruppe Abtrünniger handelt. Die Aktionsgemeinschaft hat in der jüngsten Zeit mehr durch ihren internen Streit denn durch forcierte Handlungen von sich reden gemacht. Die besagte Klage ist den van Straelens bisher noch nicht zugestellt worden.

30.08.2007 SONJA VOLKMANN