Kreisparteitag: Merkel zu Besuch in der Provinz

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Die Kanzlerin landete am Mittwoch am Niederrhein. Ihr Generalsekretär Ronald Pofalla war in Kleve bisher Parteivorsitzender.
Weeze. Große Anspannung am Mittwochabend am Regionalflughafen Weeze am Niederrhein. Erstmals landete dort Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie besuchte die Klever Kreismitgliederversammlung. Die wurde aus Sicherheitsgründen für die Kanzlerin in das Haupt-Flughafenterminal verlegt.
Grund des Besuches der Bundeskanzlerin in der niederrheinischen Provinz: Der derzeitige Vorsitzende, Ronald Pofalla, auch Generalsekretär der CDU, hatte angekündigt, nicht erneut für das Amt zu kandidieren. Merkel kam zu seiner Verabschiedung. Rund um den Flughafen galt seit gestern Morgen die höchste Alarmstufe. Immerhin lief neben dem Kreisparteitag auch der normale Flugbetrieb während des Kanzlerbesuchs weiter.
Während die 655 Delegierten, normalerweise kommen zu einem Kreisparteitag in Kleve nur 200 Mitglieder, Ulrike Ulrich als Nachfolgerin von Ronald Pofalla wählen, gibt Flughafensprecher Holger Terhorst im Akkord Interviews. Die Ankunft der Kanzlerin auf dem nicht immer unumstrittenen ehemaligen Militärflughafen komme „einem Ritterschlag gleich“, sagt er und berichtet, dass sich der Flughafen extra noch ein Gästebuch besorgt habe.
Im Tower erfasst Martin Tomczak (29) um 18.50 Uhr erstmals die Kanzlermaschine auf seinem Radar. „Neben der Kennung des Flugzeuges leuchtet blinkend ein weiterer Code auf dem Display auf. „Statusflug HOD“, steht dort. „Das bedeutet dabei Head of State, also Staatsoberhaupt. Das ist für mich das Signal, dass dieser Flug Vorrang vor allen anderen hat“, sagt Tomczak.
Um 19.05 Uhr setzt Merkel in Weeze auf. Umgeleitet werden muss dafür kein Flugzeug. Lediglich die Passagiere, die zehn Minuten vorher aus Mallorca ankamen, müssen länger als gewohnt in ihrem Flugzeug warten.
Merkel kommt in einer 16-sitzigen Challenger. Das ist normalerweise kein Flugzeug, mit der die Kanzlerin reist, doch das politische Berlin hat im Vorfeld bereits alles unternommen, der Reise Merkels nicht zu viel Bedeutung zukommen zu lassen.
Zum Einzug der Kanzlerin in das überfüllte Terminal jubeln die CDU-Mitglieder „ihrer“ Kanzlerin zu. Dazu gibt die Band alles, um gehörig Stimmung zu machen. Wenn es auch zuvor einige Kritik unter den gut 2000 Besuchern der öffentlichen Veranstaltung an Merkel gibt. Die CDU-Vorsitzende hat hier leichtes Spiel. Auch, weil sie sich einfach auf eine ihrer Stärken verlässt: ihr Gefühl für die Befindlichkeiten der Menschen.
Sie spricht von den Werten der Familie und dem Kampf gegen den Terror. Dazwischen immer wieder lobende Worte für den „lieben Ronald“, ohne den sie ihre Arbeit in Berlin „gar nicht leisten“ könne.
20.09.2007
Von Tim In der Smitten