Eine Frage des Geldes


09.10.2007 / Lokalausgabe /

ZUR SACHE

Sie haben die Form von Diamanten und sollen deren Glanz verbreiten - weit über den Kreis Kleve hinaus: Die mehrstöckigen Pavillons, in denen Besucher der Zukunft einen Schritt näher kommen sollen. In Superlativen wird seit gestern von einem Projekt geschwärmt, das keinesfalls so neu ist, wie es gestern auf der Expo Real verkauft wurde.

Die Pläne für diesen gigantischen Freizeitpark existieren seit Jahren. Und zwar nicht nur in den Köpfen der niederländischen Projektentwickler. Skizzen und Formulierungen sind identisch mit dem, was 2004 der niederländischen Gemeinde Rijnwaarden vorgestellt wurde. Selbst die Größe der Fläche ist ähnlich: In Weeze soll der Park auf 40 Hektar gebaut werden - in Rijnwaarden waren es 50 Hektar.

Was heute als "Diamonda Niederrhein" verkauft wird, hieß damals "Diamonda Rijnwaarden". Diese 11 000-Einwohner-Gemeinde hinter der Grenze von Emmerich-Elten lehnte die Pläne ab. Sie entschied sich gegen den futuristischen und für einen römischen Familienpark.

Wie auch immer: Fakt ist, dass gestern Pläne für ein Zukunftsprojekt vorgestellt wurden - nicht mehr und nicht weniger. Die Realisierung ist eine Frage des Geldes. Es bleibt abzuwarten, ob sich genügend Investoren finden.

Aufhorchen läßt die Bermerkung von Gilbert Versteeg, der in den Niederlanden bereits die Firma Diamonda Project Management B.V. gegründet hat. Er werde den Park selbst dann bauen, wenn ab Weeze nicht mehr geflogen werden kann. Mit anderen Worten: Egal wie die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ausfällt.
GABY BOCH

g.boch@nrz.de