Den Esel kennt jeder

Rheinberg

VON RAINER KAUSSEN

Nur zwei Prozent aller Deutschen fällt der Niederrhein ein, wenn sie nach einer attraktiven Freizeitregion gefragt werden. In der „Messe Niederrhein“ ist zu sehen, was hier wirklich geboten wird.

Wenn Deutsche nach attraktiven Freizeitregionen gefragt werden, kommt gerade einmal zwei Prozent der Angesprochenen der Niederrhein in den Sinn. Das zu ändern, haben sich die Organisatoren der „Niederrheinischen Tourismus- und Freizeitmesse“ vorgenommen, die gestern in Rheinberg begann.

Auch der Kreis Wesel will sich ins Zeug legen, um die ganze Angebotsbandbreite der Region deutlich werden zu lassen. Landrat Dr. Ansgar Müller kündigte gestern eine auf drei Jahre angelegte Marketingkampagne an, die den Bekanntheitsgrad des Niederrheins steigern soll. Wobei der Kreis Kleve am selben Strang zieht, denn „wir können nur gemeinsam Erfolg haben“, unterstrich der Klever Landrat Wolfgang Spreen.

Niederrhein legt zu

Die Pfunde, mit denen der Niederrhein für sich wirbt, werden allerdings immer deutlicher wahrgenommen. Die Zahl der Gäste, die 2007 in einem Beherbergungsbetrieb mit mehr als neun Betten eincheckten, lag mit 292 000 immerhin um 5,4 Prozent höher als im Jahr davor; die Übernachtungszahl stieg um 6,2 Prozent auf 556 000. Bei den Auslandsgästen legte der Niederrhein sogar um 6,8 Prozent auf rund 90 000 Besucher zu – u.a. wegen der Basis von Ryanair in Weeze, aber auch wegen großer Veranstaltungen und Museen.

Warum sich sonst noch ein Besuch am Niederrhein lohnt, ist heute und morgen in den Hallen der Messe Niederrhein zu sehen. Dabei fällt gleich der große Stand Xantens ins Auge, wo der neue Nibelungenexpress quasi Abfahrtbereit ist. Besucher können an einem rekonstruierten antiken Würfelturm ihr Glück versuchen. Außerdem wird das Xantener Brunnenweib alte Sprichwörter, Redensarten und Anekdoten zum Besten geben. Etwas moderner geht es bei den Hoteliers und Gastronomen zu. Sie präsentieren Cocktails und Fingerfood. Da sich das Serviettenfalten in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreute, wird wieder eine kleine Einführung angeboten. Die sportlichen Aktivitäten des Freizeitzentrums runden das vielseitige Programm der Xantener ab.

Küken und Spargelfeld

Auch Alpen, Rheinberg und Sonsbeck rücken für mögliche Besucher ihre Vorzüge ins rechte Licht wie viele Nachbarorte. Walbeck etwa hat ein Stück Spargelfeld nachgebaut, ein Gut aus Kempen hat niedliche Küken mitgebracht; der Niederrhein als Radfahr-Region wird in vielerlei Facetten beleuchtet. Und dass auch entfernterer Regionen wie Spessart-Main-Odenwald, Südtirol oder Ostbayern mit Ständen vertreten sind, kommt nicht von ungefähr: Auch sie nutzen die Rheinberger Messe als Marktplatz, um Erholungssuchende vom Niederrhein zu locken.

www.rp-online.de