Nato-Übung im April bezieht Airport mit ein
KREIS KLEVE (nik) Nach längerer Pause findet wieder ein größeres Manöver am
Niederrhein statt: Im Zeitraum 4. bis 15. April führt das Combined Air
Operations Centre Uedem der Nato die Übung „Ramstein Dynamo 2011“ (RADO 11)
im Raum Uedem, Kalkar, Weeze und Mönchengladbach durch. Der Airport Weeze
wird in den Ablauf einbezogen. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden
sowie die Kreisverwaltung wurden über die Pläne bereits informiert. „Schon
aus Höflichkeit, schließlich nutzen wir den öffentlichen Raum“, sagt
Oberstabsfeldtwebel Klaus Sattler im RP-Gespräch. Den Militärs sei es
wichtig, die Bürger, die seit vielen Jahren nur noch zivile Luftfahrt in der
Region gewohnt seien, auf den Anblick von Transportflugzeugen,
Fallschirmspringern und Nato-Lastwagen vorzubereiten.
Die Übung RADO 11 ist eine sogenannte Deployment Readiness Exercise
(DEPREX), also eine Übung, bei der Luftwaffenanteile aus verschiedenen
Nato-Staaten die Fähigkeit zur schnellen Verlegung von Kräften unter anderem
am Flughafen Weeze üben, um ihre Fähigkeiten und ihren Bereitschaftsgrad für
die einsatzmäßige Verlegung unter Beweis zu stellen. Das Übungsszenario ist
fiktiv und gliedert sich in zwei Teile.
Phantasie-Einsatzgebiet
Im ersten Abschnitt werden Kräfte zur Führung von Luftwaffenanteilen in ein
Phantasie-Einsatzgebiet verlegt, um von dort ihren Auftrag auszuführen.
Dabei wird unter Führung des Nato-Luftwaffenhauptquartiers im
rheinland-pfälzischen Ramstein die Unterstützung humanitärer Hilfsmaßnahmen
geübt. Dieser Lufttransport findet zwischen Weeze und Ramstein statt.
Insgesamt sind laut Sattler acht bis zehn Starts und Landungen geplant. Die
Turboprops seien beim Start etwas lauter als Verkehrsmaschinen und brummten
länger nach. „Die zivile Luftfahrt wird aber immer Vorrang haben. Wenn sich
dem Flughafen Weeze etwa eine Ryanair-Maschine und ein C 130-Transporter
zugleich nähern sollten, muss die Militärmaschine eine Warteschleife
ziehen.“
Im zweiten Übungsabschnitt erfolgt die vorgeschobene Stationierung eines
weiteren Teils des Luftwaffenführungselements, dem Air Operations Centre
(AOC) in Kalkar, das die Lufteinsätze von dort aus plant und führt. Dieses
geschieht lediglich durch Computersimulationen. Zu sehen bekommen die Bürger
allenfalls die rund 100 Übungsteilnehmer im Gebiet rund um den Airport. Das
gesamte Projekt werde eng mit Flughafen und Bezirksregierung koordiniert, um
den Flugbetrieb am Airport nicht zu beeinträchtigen und die
Fluglärmbelastung der Bevölkerung zu minimieren, heißt es.
rp-online
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