Sonderführung der Aktionsgemeinschaft „pro:niederrhein“ auf dem Airport Weeze (Niederrhein)
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den Airport Weeze unter dem Namen „Laarbruch“ von 1954 bis 1999 genutzt; die Präsenz der Briten war für die Gemeinde Weeze in höchstem Maße prägend und verdient eine entsprechende Würdigung", so Toonen.
Die Führung selbst übernahm Hal Palmer, der seit 1968 ununterbrochen auf dem Flughafen Laarbruch/Weeze tätig ist und den Airport als Leiter des „Technischen Dienstes“ kennt wie kein anderer. Bei seiner thematischen Einführung wurde der Bogen gespannt von der Gründung des Flughafens als Basis der Royal Air Force im Jahre 1954 über die Konversion zum „Airport Weeze“ (Niederrhein) bis zur Planung für die nächsten Jahre. Zahlreiche Details über die militärische Vorgeschichte des Airports setzten die Zuhörerschaft in Erstaunen, so auch die seinerzeit verschwiegene Tatsache, dass Laarbruch seit Ende der 50er Jahre bis zum Abzug der „Tornado“-Jagdbomber (1992) taktische Atomwaffen beherbergte. Nach der Einführung begann die Busrundfahrt über das Gelände. Auf einem kurzen Zwischenstopp in Terminal 1 erläuterte Palmer die interessante Geschichte dieses Gebäudes. Ursprünglich war es eine U-Boot-Halle aus dem Jahr 1936, die in Bremerhaven stand. Nach dem Krieg ordneten die Briten als Besatzungsmacht ihre Demontage und den Wiederaufbau auf Laarbruch an, wo sie seither als Haupthangar diente. Im Jahre 2002 begann der Umbau zum heutigen Terminal Nr. 1, wobei der Blick auf die seltene Nietkonstruktion der Stahlträger erhalten blieb. Danach erteilte die Flugsicherung die Erlaubnis zur Einfahrt in den Sicherheitsbereich. Da gerade kein Jet im Anflug war, konnte die Genehmigung für eine Fahrt über die Runway erteilt werden; dieser Abstecher war einer der Höhepunkte der Tour, zumal sich das Team um Hal Palmer zur Erheiterung der Beteiligten alle Mühen gab, einen „echten Start“ zu simulieren: In den Lautsprechern ertönte das typische Aufheulen der Turbinen wie beim Start eines Flugzeuges. Nach einer Runde über den Taxiway Süd ging es am Tower wieder hinaus ins öffentliche Gelände. |
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Anschließend wurde der Bereich im Nordteil des Geländes aufgesucht, wo das Sonderwaffenlager und der Bereitschaftsbereich der atomar bestückten Bomber (Quick Reaction Alert, QRA) zu finden war. Hier stellte Hal Palmer einen funktionsfähigen „Shelter“ (Schutzbunker für Jets) vor; die großen Schwenktore der gepanzerten Flugzeugunterstände funktionieren auch nach über 30 Jahren noch einwandfrei. Zur Überraschung der Beteiligten zeigte sich nach dem Öffnen der Tore ein „echter“ Kampfjet aus der Zeit des „Kalten Krieges“; seit einigen Monaten befindet sich ein ausgedienter F-104 „Starfighter“ im QRA-Bereich, der als Leihgabe privater Flugzeugenthusiasten den Weg nach Weeze gefunden hat. |
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Weiter führte die Rundfahrt ins alte Kesselhaus, wo ein 51 Jahre alter Schiffsdiesel angeworfen wurde; er diente ursprünglich der Notstromversorgung, wird heute aber nur noch zu Demonstrationszwecken in Gang gesetzt. Mit einer Besichtigung des angenehm kühlen „Avionic Centers“, dem atombombensicheren Technikbunker der RAF-Basis Laarbruch, endete die Führung. Alle Beteiligten waren begeistert von dem Programm, das trotz hoher Temperaturen zu einen Erlebnis der besonderen Art werden konnte. |
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