"Wir werden auch weiter kämpfen"

Sieht das Urteil vom Oberverwaltungsgericht als positives Zeichen: Arnold Angenendt.

Arnold Angenendt ist eine der 16 Privatpersonen, die gegen die zivile Nutzung am Airport Niederrhein geklagt haben. An ein endgültiges "Aus" glaubt er aber nicht.

WEEZE. So recht will Arnold Angenendt dem Braten noch nicht trauen. Das Urteil des Oberverwaltungsgericht in Münster sieht er aber als gutes Zeichen. Angenendt ist eine der 16 Privatpersonen, die Widerspruch gegen die zivile Nutzung des ehemaligen Militärflughafens Laarbruch eingelegt hatten. Dass die Fliegerei auf lange Sicht damit endgültig beendet sein könnte, glaubt er hingegen nicht. "Von politischer Seite ist das Projekt Airport Niederrhein mit so viel Engagement verfolgt worden - ich kann mir nicht vorstellen, dass das Urteil jetzt das Ende bedeutet. Die werden wieder neue Wege finden", sagt der Landwirt.

Mit die meint Angenendt die Bezirksregierung und die Betreibergesellschaft des Airport Niederrhein. Schon oft habe er gedacht, es sei das Ende für den Flughafen gekommen - zuletzt noch bei der V-Bird-Pleite. Und trotzdem sei es immer weiter gegangen.

Geklagt hatten die Angenendts schon 1993. Damals gegen die Düsenjets der Briten. "Die sind damals auch schon im Tiefflug über unseren Hof geflogen." Der liegt genau in der Einflugschneise für den Flughafen. Jetzt, mit nur fünf Maschinen täglich, sei das zwar halbwegs zu ertragen, aber dennoch kein Zustand. "Es ist ja auch nicht davon auszugehen, dass das so bleibt. So ein bisschen Fliegerei, das geht ja wirtschaftlich gar nicht."

Und darum warten die Angenendts, wie sich Bezirksregierung und Flughafen jetzt verhalten werden. Dann werden sie reagieren: "Wir werden auch weiter kämpfen", sagt Angenendt. Denn vor 55 Jahren, als er auf dem Hof geboren wurde, gab es noch keinen Fluglärm. Einen Zustand, den er gern wieder hätte: "Der Fluglärm ist ja nur eine Sache. Dieser Hof ist seit vier Generationen im Familienbesitz. Mit der Flugnutzung wird der Wert unseres Hofes gemindert", sagt er entschlossen. Das wolle man sich auch in Zukunft nicht gefallen lassen.

Er weiß, dass seine Meinung nicht populär ist. Spricht man vom Flughafen, dann hört man auch schnell das Wort "Job-Motor". Angenendt sieht das eher anders: "Der Flughafen hat viel Geld verschlungen und wird noch viel Geld verschlingen. Wenn man die Fliegerei aufgibt, dann könnte sich daraus eine Chance für die ganze Region ergeben."


03.01.2006 MARKUS KAMINSKI