Haben Sie selbst gepackt?"

SICHERHEIT. Medikamente, Airport-Einkäufe und Co. Was Reisende jetzt vor einem Flug wissen müssen. AN RHEIN UND RUHR. Fällt der Flieger aus? Geht das Laptop mit an Bord? Darf ich im Duty Free-Shop einkaufen? Fragen, mit denen die Mitarbeiter der NRW-Flughäfen gestern - einen Tag nach dem Londoner Terroralarm - überhäuft wurden. Die NRZ erkundigte sich an den Airports Düsseldorf und Weeze, was Passagiere jetzt unbedingt beachten müssen. An beiden Flughäfen gab es gestern keine größeren Störungen im Flug- und Abfertigungsbetrieb. In Düsseldorf wurden lediglich zwei London-Flüge gestrichen. "Es gab logistische, aber keine Sicherheits-Probleme", betont Airport-Sprecher Torsten Hiermann. Seine dringende Empfehlungen an Reisende: "Wir haben unsere Passagier-Kontrollen verschärft. Die Leute sollten bei allen Flügen auf nicht benötigtes Handgepäck verzichten und keine flüssigen oder gelartigen Stoffe bei sich führen, auch kein Haargel, keine Zahnpasta." Mit in die Kabine dürfen Medikamente und Babynahrung. Für Fluggäste in die USA gelte grundsätzlich: "Das Handgepäck muss immer aufgegeben werden!" Wer von Düsseldorf aus nach New York oder Los Angeles starten will, muss wissen: USA-Reisende werden vor dem Betreten der Maschine ein zweites Mal kontrolliert. "Dort müssen auch Duty free-Produkte abgegeben werden, die in den Frachtraum wandern", so Hiermann. In Richtung Großbritannien darf der Flughafen-Einkauf mit in die Kabine. Kindertasche sorgte für Aufregung

"Laptops und Handys müssen bei Flügen in die Staaten in den Koffer", informiert British Airways-Sprecherin Anja Borghoorn. Von Düsseldorf aus fliegt die BA sechsmal täglich London-Heathrow an. "Bei uns läuft weitgehend alles normal. Trotzdem sollte sich jeder über seinen Flug informieren", rät Borghoorn (siehe unten). Warum USA-Reisende andere Vorkehrungen beachten müssen als solche, die etwa nach London fliegen, leuchtet einem Sicherheits-Experten, der namentlich nicht genannt werden will, nicht ein. Da werde jetzt auch ein "subjektives Sicherheitsbedürfnis" befriedigt, meint der Mann. Flughafen-Sprecher Torsten Hiermann verweist nach Berlin. "Wir erfüllen lediglich die Vorgaben des Bundesinnenministeriums." Die Fluggesellschaft LTU empfiehlt, bei US-Flügen vier Stunden vor dem Start in Düsseldorf zu sein. "Für alle anderen Ziele genügen zwei Stunden", so Sprecher Pierre de la Motte. Auch bei LTU wird jedes Gepäckstück durchleuchtet und anschließend noch einmal von Hand kontrolliert. "US-Reisende müssten sich auch auf die Frage einstellen: ,Haben Sie Ihren Koffer selbst gepackt?" Kranke, die an Bord Arzneien benötigen, sollten eine ärztliche Bescheinigung bei sich führen. Vom Airport Weeze gehen täglich zwei Maschinen nach London-Stansted. "Es läuft alles normal. Die Leute nehmen die verschärften Kontrollen gelassen", beobachtet Geschäftsführer Ludger van Bebber. Am Donnerstag Abend hatte eine herrenlose Kindertasche am Flughafen für Aufregung gesorgt. Ein Sprengstoff-Experte gab Entwarnung. In der Tasche wurden Kinderspielzeug und Bücher entdeckt. (NRZ) Der Düsseldorfer Flughafen gibt Reise-Tipps im Netz www.flughafen-duesseldorf.de und unter Tel: 0211/4210. Fragen zu British Airways-Flügen werden unter www.ba.com und Tel: 01805/266 522 beantwortet.

JUTTA BUBLIES