Weniger als die Hälfte

08.02.2007 / LOKALAUSGABE / NIEDERRHEIN

POLITIK. Klever Kreistag ist mehrheitlich zum Kauf der Anteile für den Flughafen Weeze bereit.

KREIS KLEVE. Er hatte die Option zum Handeln: Landrat Wolfgang Spreen war vom Kreistag beauftragt worden, über eine Übernahme von mindestens 51 Prozent der Anteile am Flughafen Niederrhein mit Eigentümer Herman Buurman zu verhandeln. Nach monatelangen Verhandlungen sei das bis heute nicht gelungen, merkte der Landrat gestern bei der Einbringung des Doppelhaushaltes an. Zu mehr als 49 Prozent und das zu einem Kaufpreis von 17 Millionen Euro seien die Investoren nicht bereit. Diese Summe soll der Kreistag nun über Kredite bereitstellen, schlug der Landrat vor. Wobei das Geld nicht an die Investoren ausgezahlt werden soll, sondern direkt für eine Kapitalerhöhung der Flughafen Niederrhein GmbH verwandt werden muss. Dies sei "nur ein erster Schritt auf dem Weg zu der von uns angestrebten Mehrheitsbeteiligung und den damit verbundenen ungleich größeren Gestaltungsmöglichkeiten", so der Landrat. "Aber es ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Und jeder Weg, so heißt es, beginnt ja mit dem ersten Schritt."

Genau den wollen CDU, SPD und FDP mit dem Landrat gehen. Die Fraktionsvorsitzenden signalisierten, dass sie den Kauf der Anteile ihren Fraktionen empfehlen wollen. Verbunden mit der Überzeugung, "dass der Flughafen Weeze eine gute Entwicklung vor sich hat und sich zum Jobmotor in der Region entwickeln wird."

Kritische Fragen stellten nur die Grünen. Sie beriefen sich auf Medienveröffentlichungen, in denen Herman Buurman mit der Aussage zitiert wurde, er wolle nicht verkaufen. Welche Aussage nun richtig sei, hakten sie nach.

Beide. Konstatierte der Landrat. Will heißen: Buurman berufe sich darauf, er sei gefragt worden, ob er verkauft habe. Das habe er verneint. Und er als Landrat habe von Verhandlungen gesprochen.

GABY BOCH