Weeze am Tropf - Von ANTJE HÖNING

06.02.2007 - 21:30 Uhr, Rheinische Post [Pressemappe]
Düsseldorf (ots) - Auf den ersten Blick wird die Entwicklung am
Flughafen Weeze die Menschen in der Region freuen. Der Billigflieger
Ryanair will den Airport zur dritten deutschen Basis ausbauen und
somit Arbeitsplätze in der Region sichern. Zudem sagt Ryanair-Chef
O'Leary erneut sehr selbstbewusst dem Nachbar-Flughafen in Düsseldorf
den Preiskrieg an. Konkurrenz belebt das Geschäft, könnte man
zufrieden denken. Doch beides ist zu kurz gedacht.

Wo mehr Wettbewerb draufsteht, ist nicht mehr Wettbewerb drin.
Weeze hängt am Subventionstropf, wie andere kleine Airports, von
denen es in NRW zu viele gibt. Der Kreis Kleve vergab großzügig
Kredite und will nun zum Ausbau des Landesystems auch noch direkt
beim Flughafen einsteigen. Was aber, wenn Ryanair plötzlich vom
Drehkreuz Weeze nichts mehr wissen will, was angesichts des
schnelllebigen Geschäfts und des ruinösen Kampfs der Billigflieger am
europäischen Himmel jederzeit sein kann? Dann gehen in Weeze nicht
nur hoch subventionierte Arbeitsplätze verloren, dann bleiben die
Steuerzahler auch auf einer Fehl-Investition sitzen. Subventionen
ruinieren den Staat und gesunde Unternehmen. Das sollten auch die
Politiker aus der Geschichte gelernt haben.