Das Fenster zur Erinnerung

07.02.2008 / Lokalausgabe

JULIA MÜLLER

WEEZE. Es passt! Das alte Fenster der Royal Air Force ist nach neun Jahren in England nun wieder an seinem Platz in der ehemaligen St.-Peter's-Church, dem heutigen Royal Air Force Museum. Nur anhand der Bäume vor dem Fenster konnten die Weezer herausfinden, wo genau das Fenster hingehört. Sie verglichen die Stämme der Birken mit denen auf einem alten Foto, das das Fenster zeigt.

Die Witwen gaben ihre Erlaubnis

"Wir bekommen immer mehr Erinnerungsstücke zusammen", freut sich Helmut Hartmann, Vorsitzender des Museums-Vereins. Im Juni vergangenen Jahres haben die Mitglieder das Museum in der alten Kirche auf dem Flughafengelände eröffnet. Und seitdem versuchen sie, über Kontakte nach England an weitere Ausstellungsstücke der Air Force zu kommen.

Drei weitere haben seit gestern ihren Platz in Weeze. Das Kirchenfenster, ein Fliegerhelm und ein Wappen der Royal Air Force aus Marham, dem Heimatstützpunkt der 31. Squadron, die auf Laarbruch stationiert war. Die Namen von drei Soldaten, die 1991 im Golfkrieg fielen, sind auf dem Kirchenfenster eingraviert. Ihre Witwen gaben die Erlaubnis, dass das Fenster zurück nach Weeze kehren darf.

Seit der Eröffnung vor acht Monaten haben mehr als 2000 Menschen das Museum besucht. Viele Engländer, die zu Besuch am Niederrhein sind und sich über den Ort der Erinnerung freuen. Und Fluggäste, die vom nahen Terminal herüber kommen.

Damit noch mehr den Weg finden, würde der Verein als Blickfang gerne ein Flugzeug aufstellen. Eins, das früher in Weeze im Einsatz war. Kontakte nach England sind geknüpft, aber bisher scheitert es am Geld. Die Transportkosten von 7500 Euro müssten die Weezer übernehmen. Nach fünf Jahren müssten sie die Leihgabe aber wieder zurück schicken. Nun hofft der Verein auf Sponsoren - oder auf Menschen, die ein britisches Flugzeug zu verschenken haben und es netterweise vorbei bringen ...

DAS MUSEUM Gläserne Erinnerungen. (Foto: Thomas Momsen) Öffnungszeiten des Museums: mi, sa, so 14-17 Uhr, Eintritt: ein Euro.
Mehr Information www.laarbruch-museum.net