Besuch aus Berlin

Rheurdt - von CHRISTIAN SCHROEDER

Der FDP-Bundestagsabegeordnete Paul K. Friedhoff war gestern im Rheurdter Rathaus zu Gast. Er will die Wünsche der Rheurdter, etwa auf weniger Verwaltung, mit nach Berlin nehmen.

Die Regierung lebt davon, dass man in Berlin aus der Fläche, von der Basis, etwas hört. Das ist das Credo von Paul K. Friedhoff, FDP-Bundestagsmitglied für den Kreis Kleve. Deshalb ist der Liberale regelmäßig in den Orten „seines „Wahlkreises zu Gast und tauscht sich mit den Lokalpolitikern vor Ort aus. In Berlin wird Friedhoff nun demnächst vortragen, dass man sich in Rheurdt einen weniger großen Verwaltungsapparat wünscht und mehr Entscheidungskompetenz hätte, die zum Beispiel mit einem Wegfall der fünf Regierungsbezirke in NRW einhergehen würde.

Schulfragen selbst entscheiden

FDP-Politiker, aber auch Vertreter anderer Ratsfraktionen, schilderten dem Gast aus der Bundeshauptstadt als Beispiel das Verfahren zur Biogasanlage Saelhuysen. Rechtlich ist der Bau abgesegnet, jetzt sind die Rheurdter Unterlagen zur Prüfung an die Bezirksregierung Düsseldorf geschickt worden. Dieser Verwaltungsschritt nimmt etwa drei Monate in Anspruch. „Zeit, die wir hier bei der Umsetzung verlieren“, sagt Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. Auch würden die Rheurdter gerne mehr Kompetenzen haben, um die Qualität der Schulen selbst beeinflussen zu können. Über gesteigerte Qualität könnten dann auch indirekt die Schülerzahlen beeinflusst werden. Und Schülerzahlen bestimmen die Entscheidung über den Fortbestand oder die Schließung einer Schule.

Karl-Peter Hauser von der Rheurdter FDP wollte von Friedhoff wissen, wie dieser zur Nichtraucher-Diskussion stehe. „Auch wenn mir das Rauchverbot nicht passt, akzeptiere ich es, da wir in einer parlamentarischen Demokratie leben“, so der 65-Jährige. Er selbst hätte gegen das Rauchverbot in Kneipen gestimmt. „Ich bekam sehr, sehr viele Emails, die meisten waren nicht gerade sehr freundlich.“

Wie geht’s mit Weeze weiter?

Eine weitere Frage Richtung Friedhoff bezog sich auf die Zukunft des Flughafens Weeze. Er sieht die Betriebserlaubnis für den Airport nicht in Gefahr, im Gegenteil: Weeze sei jetzt schon von den Passagierzahlen hinter Düsseldorf und Köln die Nummer drei in NRW. Im nächsten Jahr könne am Niederrhein-Airport die Passagierzahl zwei Millionen erreicht werden, sagt Friedhoff.

Das müsse die Wirtschaft auf jeden Fall freuen: „Flughäfen sind Jobmaschinen. Ich kenne kein Beispiel, wo steigene Flugbewegungen nicht auch mit neuen Jobs verbunden waren“, so das Fazit des Gastes aus Berlin.

RP-Online