Gute Nachricht, schlechte Nachricht
17.10.2008 / Lokalausgabe

AM NIEDERRHEIN. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig spielt den Ball wieder zurück. Nun soll das Oberverwaltungsgericht in Münster wieder über die Zukunft des Airport Niederrhein entscheiden. Das Urteil sorgte gestern Abend auch am Niederrhein für Gesprächsstoff.

„Ein guter Richterspruch, damit können wir gut leben", attestierte Flughafengeschäftsführer Ludger van Bebber. Zumal bis zur endgültigen Entscheidung, die sicher erst in ein bis zwei Jahren kommt, weiter geflogen werden dürfe. Dass bis dahin weiter Rechtsunsicherheit bestehe, sei „eine bittere Pille, die wir schlucken müssen." Werner Kühlkamp, Verkehrs- und Logistikexperte der IHK Duisburg-Niederrhein: „Das Urteil ist ein Fortschritt. Es besagt unter dem Strich, dass ein früherer Spruch des Oberverwaltungsgerichtes Münster, der die Betriebsgenehmigung aufgehoben hatte, nachverhandelt werden muss. Für den Flughafen bleibt zunächst alles beim Alten, es könnte in den frühen Morgen- und späten Abendstunden allerdings zu Einschränkungen im Flugverkehr kommen. Die Leipziger Richter sind damit einen Mittelweg gegangen."

„Wir warten weiter geduldig ab, bis das Gericht in Münster eine endgültige Entscheidung trifft", sagte Rolf Adolphs, Geschäftsführer der Tourismus-Niederrhein GmbH. „Man fragt sich allerdings schon, wann und ob deutsche Gerichte überhaupt in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen. Die gute Nachricht ist: Der Flughafen bleibt erstmal bestehen."

Auch auf niederländischer Seite gab es Reaktionen: „Airport Weeze ist zu 40 Prozent auch ein niederländischer Flughafen", so Juriaan de Mol vom Tourismusbüro der Region Arnheim/Nimwegen. Der Flughafen müsse weiter wachsen. Laut Flughafen landeten in 2007 eine halbe Million britische Fluggäste in Weeze: „40 Prozent davon übernachteten auch in Hotels in Arnheim und Nimwegen", so de Mol. (ga/M.P./mavi)