Extremsportler fährt mit dem Rad nach Marrakesch

VON HANS-GERD SCHOUTEN

GOCH-PFALZDORF Karl Grafs Abenteuerlust scheint keine Grenzen zu kennen. Nach seiner Radtour im vergangenen Jahr entlang der Donau bis zum Schwarzen Meer und weiter zu den Mönchen in Griechenland, startete der Pfalzdorfer am 21. Mai mit dem nötigen Gepäck allein mit dem Ziel der marokkanischen Traumstadt Marrakesch.

Bereits am dritten Tag hatte er die französische Stadt Troyes erreicht, legte dabei die Mammutdistanz von 230 Kilometern zurück. Am fünften Tag stellte er endgültig fest, dass er mit veralteten und zu ungenauen Straßenkarten unterwegs war. Doch Graf blieb gelassen und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Planmäßig nach acht Tagen erreichte er sein erstes Ziel, den Pilgerort Saint Jean Pied de Port. Dort beginnt der Pilgerweg nach Santiago de Compostela, den er auch schon mal erwanderte.

Fast 40 Grad

Karl Graf konnte auf der Strecke nichts aus der Bahn werfen, auch die Temperatur von 39,5 Grad nicht. Allerdings verlor er sieben Kilo Gewicht. Übernachtet wurde in Jugendherbergen. Nach 17 Tagen und 3000 Kilometern erreichte der Mann aus dem Kreis Kleve planmäßig Gibraltar. Mit einem Fährticket konnte er nach etlichen Kontrollen afrikanischen Boden betreten.

Über Asilah und Souk-el-Arbadu-Rharb kam er einen Tag zu früh in der Hauptstadt Rabat an, wo er sich zwei Tage aufhielt. Schließlich war über Casablanca das Ziel Marrakesch erreicht, rund 3500 Kilometer waren zurückgelegt. Jetzt fehlte nur noch der Berg. Der Djebel Toubkal, der mit 4165 Metern höchste Berg im Atlasgebirge, sollte erklommen werden. Nachdem Graf an einer 3200 Meter hoch gelegenen Berghütte angekommen war, schloss er sich am nächsten Morgen einer geführten Gruppe an. Den Weg zum Ziel wusste nur der Führer. Oben angelangt, konnte Karl Graf voller Stolz auf die Wüste blicken.

Nachdem dem Gocher bei einer Kanne Pfefferminztee zum Gipfelsturm gratuliert worden war und er eine Nacht bei einer Berberfamilie in Asni verbracht hatte, traf er sich am Flughafen Marrakesch mit seiner Ehefrau Hannie, die ab Weeze nach Marokko geflogen war.


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